Wenn es im Gespräch um Gott geht, dann sagen Menschen öfters:
Ach wissen Sie, mit der Kirche haben wir es nicht so, wir sind nicht kirchlich, mit der Kirche habe ich nichts am Hut, ich bin nicht christlich, oder ich bin kein Christ.
Einige sagen es verhalten, entschuldigend, andere bestimmt und teilweise ablehnend. Da gibt es viele Varianten.

Egal wie, alle diese "Antworten" gehen am Thema vorbei, denn die Kirche ist nicht Gott.
Über Gott zu reden oder nachzudenken, hat eben nicht zwingen etwas mit der Kirche zu tun.

Sie ist der Raum in dem Menschen ihren Glauben leben, Gemeinschaft, Geborgenheit haben, ihre "geistliche Heimat" finden können. Nach ihrem Selbstbekenntnis / Selbstverständnis ist die Kirche Diener Gottes sowie eine strukturierte Institution, mit einer langen Geschichte, einschließlich deren Licht- und Schattenseiten.
So haben Menschen in ihrer persönlichen Lebensgeschichte mit "Kirche" unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Stehen ihr nun vielleicht ablehnend gegenüber, denn auch der Diener Gottes machte und macht Fehler.
Warum? Die Kirche besteht aus Menschen und ist eben nicht Gott.
Schade, dass diese ablehnende Haltung gegenüber der Kirche, direkt auf Gott übertragen wird. Es geschah, geschieht viel im Namen Gottes, doch ob es immer Gottes Wille war, ist, wage ich ernsthaft zu bezweifeln.
Auch wenn ich mich wiederhole, betone ich erneut: Gott ist nicht die Kirche und die Kirche ist nicht Gott.
Vielleicht können sich die Kritiker der Kirche aus diesem Blickwinkel heraus doch noch darauf einlassen, nach Gott zu fragen.
Jeder kann zu Gott finden. Dafür benötigt er keine Anleitung durch eine Institution. Mit seinem Herzen und in seinem Herzen ihn suchen, das ist der Weg, der entscheidende Schritt, der Anfang. Der Anfang von Suchen und Finden, der Weg des Glaubens. Die Möglichkeit, Gott zu erfahren, wie er wirklich ist. Denn etwas beurteilen, mit dem man keinerlei persönliche Erfahrung gemacht hat...?

Die Evangelien im Neuen Testament sind keine erdrückenden literarischen Wälzer. Ich denke selbst jeder "eingefleischte" Atheist kann dort Weisheiten finden, welche sein Leben mit Wahrheit und Wegweisung bereichern.


Axel Dorr


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